Krieg gegen die Natur

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Der UN-Gipfel zur biologischen Vielfalt

Am 30. September 2020 fand der UN-Gipfel zur biologischen Vielfalt, genauer zum Thema „Dringende Maß­nahmen zur Biodiversität für eine nachhaltige Entwicklung“, statt.

 

Die Biodiversität umfasst die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme. Sie ist die Grundlage allen Lebens auf unserem Planeten, auch die des Men­schen.

 

Vor 41 Jahren – im September 1979 – wurde das völkerrechtliche Übereinkommen über die Erhal­tung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume, das 46 europäi­sche Staaten ratifiziert haben, abgeschlossen.

 

Dies erfolgte dezidiert …

  • „in Anerkennung der wesentlichen Rolle, die wildlebende Pflanzen und Tiere bei der Erhaltung biolo­gischer Gleichgewichte spielen“,
  • „in Anbetracht dessen, daß sich der Bestand vieler Arten wildlebender Pflanzen und Tiere er­heblich verringert und daß einige Arten vom Aussterben bedroht sind“
  • und „in dem Be­wußtsein, daß die Erhaltung natürlicher Lebensräume ein lebenswichtiges Ele­ment des Schutzes und der Erhaltung wildlebender Pflanzen und Tiere darstellt“.

 

Es gab bis heute keine wirksamen Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität. Der Verlust an biologi­scher Vielfalt ging und geht – ungeachtet der ungezählten Versprechungen – ungebremst weiter.

 

 

In der EU sind mit der Vogelschutzrichtlinie und der FFH-Richtlinie die rechtlichen Voraussetzun­gen zur Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt vorhanden.

 

Bereits vor über 40 Jahren wurde in der Vogelschutzrichtlinie festgehalten: „Bei vielen im europäi­schen Ge­biet der Mitgliedstaaten wild­lebenden Vogelarten ist ein Rückgang der Be­stände festzu­stel­len, der in be­stimm­ten Fällen sehr rasch von statten geht. Dieser Rückgang bildet ei­ne ernsthafte Ge­fahr für die Erhal­tung der natürlichen Umwelt, da durch diese Entwicklung insbeson­dere das biologi­sche Gleichgewicht be­droht wird.“.

 

Die Vogelbestände haben seitdem gravierend abgenommen, die biologische Vielfalt wurde erheblich weiter geschädigt.

 

In der FFH-Richtlinie wurde vor 28 Jahren festgestellt: „Der Zustand der natürlichen Lebensräume im euro­pä­ischen Gebiet der Mitgliedstaaten verschlechtert sich unaufhörlich. Die verschiedenen Arten wildlebender Tiere und Pflanzen sind in zunehmender Zahl ernst­lich bedroht. Die bedrohten Lebens­räu­me und Arten sind Teil des Naturerbes der Gemein­schaft, und die Bedrohung, der sie ausgesetzt sind, ist oft grenzübergrei­fend; daher sind zu ihrer Er­haltung Maßnahmen auf Gemeinschaftsebene erforderlich.“.

 

Die Rechtsgrundlagen zum Habitat- und Artenschutz und zur Wiederherstellung der Schutzgüter, so dass zumindest der normierte günstige Erhaltungszustand erreicht ist, wird von den Mitgliedsstaaten großteils ig­noriert: die Verluste an Beständen der Lebensraumtypen und die Verluste an Habitaten und an Individuen der zu schützenden Arten sind erschre­ckend. Der Zustand der Biodiversität wurde bis heute weiter in hohem Tempo verschlechtert (EEA 2015 und 2020, IPBES 2018 und 2019).

 

 

1992 wurde im Übereinkommen über die biologische Vielfalt festgestellt, …

  • „daß die biologische Vielfalt durch bestimmte menschliche Tätigkeiten erheblich verringert wird“
  • und „daß es von lebenswichtiger Bedeutung ist, die Ursachen der erheblichen Verringerung der bio­logischen Vielfalt oder des erheblichen Verlusts an biologischer Vielfalt an ihrem Ur­sprung vorher­zu­sehen, zu verhüten und zu bekämpfen“.

 

Diese internationale völkerrechtliche Konvention wurde unter anderem …

  • „im Bewußtsein der Bedeutung der biologischen Vielfalt für die Evolution und für die Bewah­rung der lebenserhaltenden Systeme der Biosphäre“
  • und „in Bekräftigung dessen, daß die Staaten für die Erhaltung ihrer biologischen Vielfalt so­wie für die nachhaltige Nutzung ihrer biologischen Ressourcen verantwortlich sind“

… verfasst – 196 Staaten sind Übereinkommensparteien.

 

Wie durch ungezählte wissenschaftliche Untersuchungen zweifelsfrei belegt, hat die Bio­di­versität nach 1992 ungebremst, vielfach sogar beschleunigt abgenommen.

 

 

Wie dringend die Maßnahmen für die Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität sind, verdeut­lichen die aktuellen Zahlen zum Verlust und zur Gefährdung von Arten und Ökosystemen:

  • 40 % der Pflanzen stehen weltweit vor dem Aussterben (Antonelli et al. 2020).
  • Mehr als zwei Drittel – 68 % – der Tierwelt sind in den vergangenen 50 Jahren vom Menschen zer­stört worden (Almond et al. 2020).
  • „75 % der Landoberfläche der Erde wurde durch menschliche Handlungen erheblich verän­dert“ (IPBES 2019, Vereinte Nationen 2020a und 2020b).
  • „81 % der Lebensräume auf EU-Ebene befinden sich in einem mangelhaften Zustand“ (EEA 2020).

 

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, stellte im September 2020 unmissver­ständ­lich fest: Die Menschheit führt Krieg gegen die Natur..

Worte, ganz viele Worte

Nach Jahrzehnten der Untätigkeit bei der Umsetzung von normierten Biodiversitätserhaltungs- und -wieder­herstellungs­maßnahmen, der Kriegführung gegen die Natur und trotz der zweifelsfrei be­kannten Fak­ten über die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf das Leben auf der Erde wurden auch jetzt wieder voll­mun­dig Zu­sagen formuliert und Versprechen auf höchster Ebene abgegeben, wie etwa die im September 2020 von 75 Staaten und der EU gegebene „Zusage der Staats- und Regie­rungs­chefs für die Natur“ [1].

 

Aber: „Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit“ und die Liste der gebro­chenen Zusagen im Krieg gegen die Natur ist lang, sehr lang.

 

Das letzte große Versprechen für die Natur erfolgte vor zehn Jahren mit den Aichi-Zie­len [2] zur Umset­zung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt, die bis spätestens 2020 zu erfüllen waren.

 

Der UN-Generalsekretär fasst die Fakten zur Umsetzung der Aichi-Ziele im Sep­tember 2020 mit einem Satz zusammen: Wir haben keines der vor zehn Jahren in Japan festge­legten Ziele für die bio­logi­sche Viel­falt erreicht und nennt auch den Grund dafür: das Hauptpro­blem ist wie immer der Man­gel an poli­tischem Willen.

 

Und aktuell?

Beispiel Deutschland

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach auf dem UN-Biodiversitätsgipfel: „Um­weltzerstö­rung und Klimawandel und damit auch der Verlust der biologischen Vielfalt beschleunigen sich in ei­nem Aus­maß, das es in der Menschheitsgeschichte bislang nicht gegeben hat. Das bedroht Lebens­qua­li­tät, Wirt­schafts­sy­steme und den sozialen Zusammenhalt.“.

 

Am Tag darauf ließ Deutschland, um nur ein Beispiel zu nennen, Hundertschaften der Polizei auf­mar­schie­ren, um die Rodungen im Herrenwald und Dannenröder Wald für den Bau der Autobahn 49 ge­gen alle Prote­ste durchzusetzen (Scheuring 2020, FAZ 2020, taz 2020a, Schipkowski 2020).

 

Das Straßenbauprojekt bedeutet noch mehr schwerwiegende Lebensraumvernichtungen und -zer­schneidun­gen in den für die Biodiversi­tät wertvollen Altwäl­dern, die teils sogar als FFH-Gebiet [3] aus­gewiesen sind. Die Lebensraumvernichtung erfolgt für die Erweiterung eines Stra­ßennetzes, das in Deutschland be­reits jetzt 830.000 km umfasst (BMVI 2019 und 2020) – also mehr als 21 mal um den Äquator der Erde reicht.

 

Ebenso aktuell: Die massive Vernichtung von Lebensräumen für den Bau einer Tesla-Gigafactory in Grünhei­de im deutschen Bundesland Brandenburg – bislang ohne Verträglichkeitsprüfung. Das Pro­jekt verschlingt hunderte Hektar Fläche, viel Wald wurde bereits gerodet (Prösser 2020a, Messmer 2020), hunderte Hektar Lebensräu­me, die für die dringende Wiederherstellung der Biodiversität zusätz­lich fehlen.

 

Aber nicht nur die Lebensraumvernichtung an sich, sondern auch die Folgeschäden sind gravierend:

  • Millionen Kubikmeter Wasser werden jährlich für die Produktion aus dem Boden gesaugt (Messmer 2020, Prösser 2020b), dies in einem Gebiet, in dem durchschnittlich nur 530 mm Niederschlag pro Jahr fallen (Meteoblue 2020).
  • Zwei Millionen Elektro-SUVs sollen jährlich vom Band rollen (Prösser 2020a). Wo der Strom für die Produktion und die „Betankung“ der SUVs her­kommen soll, bleibt unbeantwortet.
  • Die Rohstoffgewinnung zur Batterie- und Fahrzeugproduktion – Lithium, Kobalt, Nickel, Man­gan, Gra­phit etc., alles in unvorstellbaren Mengen (Krüger & Schwarz 2020) – erfolgt in vie­len Gebie­ten der Erde. Sie wird die Biodiversität durch Rodungen, unvorstellbaren Wasserbedarf, Konta­mi­nierun­gen etc. auch außerhalb Europas stark beeinträch­tigen. Die Weltbank prognostiziert aktuell, dass in den nächsten 30 Jahren der jährliche Be­darf an Batterierohstof­fen sich verfünffachen wird (Lasley 2020).

Beispiel Österreich

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen gab zum Besten: „Niemals zuvor be­saßen wir ei­ne der­art erdrückende wissenschaftliche Beweislast zur Verfasstheit unserer Natur und der biologi­schen Vielfalt sowie die Ursachen für deren Verlust. Aber zum ersten Mal in unserer Ge­schichte ha­ben wir echte Chancen, ‚das Spiel zu ändern‘, wichtige Schritte in Richtung einer ver­än­derten Wirt­schaft, Politik und unserer Gesell­schaft zu machen.“.

 

Selbst wenn man außer Acht lässt, …

  • dass die Ursachen für den Biodiversitätsverlust und die wissenschaft­lichen Beweise dazu seit Jahr­zehnten vorliegen, worauf sich auch die vor mehr als 40 Jahren verfassten Rechtsnor­men, wie die Vogelschutzrichtlinie oder das Übereinkommen über die Erhaltung der europä­ischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume stützen,
  • dass Österreich nicht „zum ersten Mal in unserer Geschichte“ eine Chance zur Handlungsän­derung hat, sondern vielmehr seit Jahrzehnten die Pflicht dazu hätte
  • und dass die Vernichtung von Leben kein Spiel ist,

 … strebt Österreich keine Erhaltung oder gar eine Wiederherstellung der biologi­schen Viel­falt an – Beispiele:

  • Zahlreiche neue Stra­ßenprojekte werden aktuell geplant und umgesetzt (z. B. S1, S10, „Wald­viertel­autobahn“, …) und damit weiter Lebensräume großflächig vernichtet und zerschnitten und gleich­zeitig die CO2-Emissionen erhöht und die CO2-Senken in Boden und Wäldern dau­erhaft zerstört,
  • ebenso immer neue Skigebietserschlie­ßun­gen und -erweiterungen mit riesigen Eingriffen in die für die Erhaltung der Biodiver­sität wesentlichen Lebensräume (derzeit z.B. Vorderstoder mit geplanten 50 ha Waldrodungen für Pisten etc., 1.200 neuen Parkplätzen, Beschneiungsanlagen mit Speicher­tei­chen für 250 Millio­nen Liter Beschneiungswasser etc. bei gleichzeitiger Er­höhung der Treib­haus­gasemissionen),
  • dauerhafte Le­bens­raum­vernichtun­gen durch tausende Bauprojek­te, dies auch innerhalb von biodi­versi­täts­relevanten Schutzge­bieten (aktuell z. B. Warenlager auf 40 ha Fläche im Im­por­tant Bird Area „Parndorfer Platte und Heideboden“, Neubauprojekte im FFH-Ge­biet „Kamp- und Krems­tal“ etc.),
  • Milliardenförderungen für gravierende Biodiversitäts­vernichtungen durch Wind- und Wasser­kraftpro­jek­te (das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz wurde im September 2020 aufgelegt, womit Milliardeninve­stitionen in die Biodiversitätsvernichtung initiiert werden),
  • dauernde Stimmungsmache gegen Fischotter, Wolf, Biber, Goldschakal, Kormoran etc. in ganz Österreich,
  • Förderung einer naturzer­stören­den Land- und Forstwirtschaft etc.

 

Österreich hat es beim Erhaltungszustand der Arten durch seine Vernichtungspolitik bereits auf den zweit­letz­ten Platz in der EU geschafft (EEA 2020) [4], dies obwohl Österreich durch seinen hohen An­teil an alpinen, siedlungsfreien Lebensräumen für die Natur weit mehr Freiräume zur Verfügung haben müs­ste als viele an­dere EU-Staaten.

Beispiel Frankreich

Für Frankreich sprach die Ministerin für den ökologischen Übergang, Barbara Pompili: „Heute kann nie­mand mehr den Klimawandel, die Verschlechterung der Ökosysteme und das Massensterben der Ar­ten ignorieren. Niemand kann die Augen vor dem globalen Ausnahmezustand für die Natur und für alle unsere menschli­chen Gesellschaften verschließen. […] Ich sage: Schließen wir uns zusammen, gruppieren wir uns neu, han­deln wir gemeinsam, seien wir ehrgeizig und entschlossen […].“.

 

Eine Woche danach wurde bekannt, dass der französische Reifenkonzern Michelin [5] für ein als ökolo­gisch-nachhaltigen Kautschukanbau deklariertes und beworbenes „Umweltprojekt“ in Indonesien 2.590 ha Regen­wald abholzen ließ, davon 1.298 ha in einem Naturschutzgebiet (Wijeratna et al. 2020, Otten et al. 2020, Müller 2020).

Beispiel Europäische Union

Natürlich verspricht auch die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen „unseren Plane­ten auf einen Weg der Genesung zu bringen. Wir wollen den Verlust der biologischen Vielfalt und die Verschlechte­rung der Ökosy­steme stoppen und umkehren. Wir müssen dies für Wohlstand und Ge­sund­heit tun, um die Le­bensgrundla­gen zu sichern, den Hunger zu bekämpfen und klimaneutral zu werden.“.

 

Aber genau gegen die „Genesung des Planeten“ arbeitet die Europäische Union mit Hochdruck an:

  • sie fördert z. B. die Lebensraumzer­schnei­dungen und -vernichtungen durch Straßenbau selbst in Natura 2000-Gebieten und Biodiversitäts-Hotspots wie beispiels­weise den Autobahn­bau durch die Kresna-Schlucht in Bul­ga­rien,
  • sie verlangt und fördert die Errichtung von massiv biodiversitäts­schädigenden Wind-, Wasser-­ und Biomassekraftwerken (Richtlinie 2018/2001 [6]) und vernichtet damit jährlich Millionen Le­bewesen und die letzten noch halbwegs intakten Ökosysteme, die dringend für die Erhaltung der Biodiversität unbeeinträchtigt bleiben müssten,
  • sie erstellt sich widersprechende Richtlinien und Verordnungen zum Nachteil der Biodiversität,
  • sie geht nicht oder nicht wirksam gegen die Vernichtung der letzten, für die Erhaltung der bio­lo­gi­schen Vielfalt un­ersetz­lichen europäischen Urwaldgebiete, z.B. in den Karpaten, vor,
  • sie fördert absurde Mobilität und Warentransporte,
  • sie setzt keine biodiversitätserhaltende Land- und Forstwirtschaft durch, wie einmal mehr aus den ak­tuellen Beschlüssen zur Gemeinsamen Agrarpolitik vom 21. Oktober 2020 hervorgeht, die Ex­perten als „Greenwashing übelster Sorte“, „Katastrophe für Natur- und Klimaschutz“ und als Etiket­tenschwindel von „fast schon Trump’sche Dimensionen“ einstufen (ORF 2020a, taz 2020b),
  • sie bearbeitet bestens belegte Beschwerden zu massiven Lebensraumvernichtungen und Schutz­gut­aus­rottungen selbst in Schutzgebieten entgegen zahlreicher Zusagen nicht,
  • sie fördert mit ihrer Politik die Vernichtung der Biodiversität weltweit, z. B. durch die Rodung des Ur­walds im Amazonasgebiet für den Fleisch- und Futtermittelmarkt in der EU, durch Ver­nichtung von Wäldern in Indonesien für die Palmölproduktion für „Bio“diesel und Industrie, durch Vernichtung rie­siger Lebensräume für die Rohstoffgewinnung für „erneuerbare“ Energi­en und Elektro­mobilität etc.

State of nature in the EU 2020

Wie sich dieses gegen geltendes Recht und leere Versprechungen gerichtete Handeln der EU-Staaten auf den Erhaltungszustand der Natur aus­wirkt, wurde am 19. Oktober 2020 im „State of nature in the EU“ (EEA 2020) einmal mehr ein­drücklich do­ku­mentiert. Medien titelten am Tag der Veröffentlichung:

  • „Biologische Vielfalt geht drastisch zurück“ (ORF, Österreich),
  • „Das sind historische Tiefstände“ (Die Welt, Deutschland),
  • „Bericht der EU-Umweltagentur: Biologische Vielfalt in Europa geht weiter drastisch zurück“ (Frank­furter Rundschau, Deutschland),
  • „Biologische Vielfalt in Europa ging drastisch zurück“ (Salzburger Nachrichten und Tiroler Tageszei­tung, Österreich) – wohlbemerkt eine biologische Vielfalt, die schon zuvor in einen mise­rab­len Zu­stand gebracht worden war,
  • „Die Natur in Europa erlebt einen ‚ernsthaften und kontinuierlichen‘ Rückgang“ (Le Soir, Bel­gien, „la nature en Europe connaît un déclin ‚grave et continu‘“),
  • „Die Europäische Kommission weist darauf hin, dass 81 % der geschützten Lebensräume in der EU in einem unzureichenden Zustand sind“ (Economica, Rumänien, „Comisia Europeană atrage atenția că 81% din habitatele protejate de pe teritoriul UE se află într-o stare inadec­vată“)
  • und selbst in China berichtete das China Global Television Network: „Europäische geschützte Le­bens­räume sind ernsthaft bedroht, wie ein neuer Bericht zeigt“ („European protected habitats under serious threat, new report reveals“).

 

Konkret konnte in der Europäischen Union ...

  • für 53 % der 463 in der EU vorkommenden Vogelarten,
  • für 73 % der 1.389 FFH-Arten
  • und für 85 % der 233 FFH-Lebensraumtypen

kein günstiger Erhaltungszustand fest­gestellt werden.

Abb. 1: In der Europäischen Union befinden sich lediglich 15 % der FFH-Lebensraumtypen und 27 % der FFH-Arten in einem günstigen Erhaltungszustand (, EEA 2020).

Abb. 2: Die Erhaltungszustände der FFH-Lebensraumtypen (links) und der FFH-Arten (rechts) in den EU-Mit­glied­staa­ten: günstig, unzureichend, schlecht und unbekannt (EEA 2020).

Bei der Betrachtung der hergestellten miserablen Erhaltungszustände der Schutzgüter von gemeinschaft­lichem Interesse und der Biodiversitätszerstörungen in den EU-Mitgliedstaaten gerät schnell in Vergessen­heit, dass unser Lebenstil zusätzlich schwerwiegende Zerstörungen auch außerhalb der Grenzen der Euro­päi­schen Union nach sich ziehen.

 

Taherzadeh et al. (2020) haben bei der Untersuchung weltweiter Handels­verbindungen und Warenströ­me in einer Globalisierungsbilanz für 189 Staaten belegt, dass die natürlichen Ressourcen in einem Großteil dieser Länder bereits gefährdet sind, primär durch Ausbeutung für die Befriedigung der Wünsche der Ein­woh­ner der „reichen Welt“.

 

Um die Größenordnung unseres schädlichen Handelns jenseits der Landesgrenzen einschätzen zu können: z.B. erfolgt der Verbrauch von Land und Wasser für den österreichischen Kon­sum zu mehr als drei Vierteln außerhalb Österreichs (siehe auch ORF 2020b).

Wind- und Wasserkraft als Klima- und Biodiversitätsretter?

Kaum ein Redner zum Biodiversitätsgipfel am 30. Septemer 2020 verzichtete darauf, die Biodiversitätskrise zusammen mit dem Mainstreamthema „Klimawandel“ anzuführen. Dabei gingen manche Staats- und Regie­rungschefs so weit, tatsachenwidrig die Bekämpfung des Klima­wan­dels als Heilmittel für die Biodiversitäts­krise darzu­stellen.

 

Die Bekämpfung des Klimawandels ist ein Aspekt im globalen Umweltschutz. Der Klima­wandel be­droht das Leben auf der Erde, steht im wissenschaftlichen Ranking aber um einiges hinter der Gefährdung, die vom Verlust der Biodi­versität ausgeht (Rock­ström et al. 2009, Raworth 2012, Steffen et al. 2015, Rock­ström 2015, Newbold et al. 2016, Meier 2017, Häyhä 2018, IPBES 2018) [7].

 

Erforderlich sind wirksame Maßnahmen zur erheblichen Reduktion von Treibhausgasemissionen, die bei einer Ge­samt­be­trach­tung mit allen Umweltbereichen vereinbar sind – und darunter fallen Wasser- und Wind­kraft nicht: Zum einen, weil sie die biologische Vielfalt und die Umwelt massiv beeinträchtigen, und zum an­de­ren, weil sie überhaupt keinen nennenswerten Beitrag zur Energieproduktion leisten und damit auch hin­sicht­lich der Reduktion der Treibhausgasemissionen nicht merklich wirksam werden.

 

Mit der Errichtung und dem Betrieb von 98.098 Windkraftanlagen und einer Versiebenfachung der in­stallier­ten WKA-Nennleistung in den letzten 15 Jahren in der Europäischen Union (Fried et al. 2018, Pineda & Tar­dieu 2018) können gerade einmal 1,15 % der Energieversorgung in der EU durch Wind­kraft gedeckt werden (Austrian Energy Agency 2018, siehe Abb. 3).

 

Ähnlich sieht es bei der Wasserkraft aus: 19.286 Wasserkraftwerke in der EU (Schwarz 2019) de­cken gera­de einmal 1,33 % des Energiebedarfs in der Europäischen Union (Austrian Energy Agency 2018, siehe Abb. 3).

Abb. 3: Energiefluss in der Europäischen Union (Angaben in Petajoule, PJ) basierend auf den Energiebilanzen von Eurostat Mai 2018 (relevanter Diagrammausschnitt aus Austrian Energy Agency 2018, rote Schrift zwecks Übersicht­lichkeit eingefügt): Der Gesamtener­gie­bedarf in der EU um­fasst 94.932 PJ (Summe aus „Primary pro­duc­tion“, „Imports“ und „Stock changes“), der Anteil von Windkraft bei der Energieproduktion beträgt 1.090 PJ = 1,15 %, der von Wasser­kraft 1.260 PJ = 1,33 %.

An den Onshore-Windkraftanlagen in der EU werden schon jetzt (WKA-Ausbaustand Ende 2017) jedes Jahr rund ...

  • 2,5 Millionen Vögel [8],
  • 1,5 Millionen Fle­dermäu­se [9]
  • und Milliarden Insekten (Trieb 2018, Zinke 2019)

… getötet.

 

Viele der getöteten Vogel- und Fle­dermausarten sind bereits in hohem Maße gefährdet und haben in der EU einen ungünstigen Erhaltungszustand.

 

Dabei ist bei Fledermäusen besonders zu beachten: O‘Shea et al. (2016) haben nachgewiesen, dass Kolli­sionen mit Windkraft­an­lagen für die Grup­pe der Fledermäuse die häufigste Todesursache darstellen. Auf­grund der äußerst niedrigen Reproduktions­rate bei Fledermäusen ist jede über der natürlichen To­desrate liegende Mortalitäts­steige­rung problematisch und populationsge­fähr­dend (Barclay & Harder 2003, Encar­nação 2005, Rodrigues et al. 2016).

 

Hinzu kommen großflächige Lebensraumvernichtungen und Zerschneidungen durch Zuwegungen und Kraft­werksstandorte sowie durch die stark schwankende Ver­fügbarkeit des Stroms aus Windkraftanlagen notwen­dige Energiespeicherung durch Pumpspeicher, Batteriefarmen, Power-to-Gas-Anlagen etc.

 

Wasserkraft unterbindet jegliche Wanderung der Fließgewässerbewohner und führt daher zu Verän­de­rungen der genetischen Strukturen von Populationen. Selbst wenn für Fische Auf­stiegshilfen (Fisch­trep­pen etc.) errichtet werden, bleibt der Austausch für andere Organismengruppen wie Krebse, Schnecken etc. unmög­lich.

 

Es wird die für zahlreiche Arten und Ökosysteme notwen­dige Gewäs­serdynamik zerstört. Die Errich­tung von Wasserkraftwerken verursacht Fragmentierungen des Grundwasserstromes, Zerstörungen von Aubereichen und reduziert die Wasserverfügbarkeit im Unterwasser vielfach erheblich (geringe Restwassermengen). Hin­zu kommen die regelmäßig wiederkeh­renden Stauraumspülungen [10], bei denen Millionen Le­be­wesen getötet werden.

 

Die Tatsachen ignorierende, blind auf einen behaupteten Klimaschutz fokussierte Politik, mit der der Kraft­werks­industrie Milliarden Steuergelder überwiesen und unser aller Lebensgrundlagen ver­nichtet wer­den, ist gegen die Grundrechte und das Unionsumweltrecht gerichtet und gegen jede Moral.

 

Ein wirksamer Klimaschutz kann nicht produktionsseitig erfolgen, indem wir mit immer mehr Kraft­werks­ka­pa­zitäten, Energiespeicherprojekten (Pumpspeicher, Batteriefarmen, Power-to-Gas-Industrie­an­lagen etc.) und Verteilungsinfrastruktur (Mittel-, Hoch- und Höchstspannungsleitungen) eine uner­sättliche Energienachfrage be­friedigen. Ein wirksamer Klimaschutz kann nur verbrauchsseitig erfol­gen – also durch massive Re­duktion des Energiebedarfs.

 

Dies belegt auch die aktuelle Prognose der OPEC (2020) über die Entwicklung des weltweiten Ener­giebe­darfs in den kommenden 25 Jahren.

 

Aktuell – Stand: Ende 2019 – liegt der jährliche Energie­be­darf weltweit bei 645.566 PJ [11] (OPEC 2020). Da­von stammen (siehe auch Abb. 4) ...

  • 524.760 PJ aus fossilen Energieträgern (Erdöl, Kohle, Erdgas), also aus CO2-Emittenten,
  • 32.155 PJ aus Kernenergie,
  • 58.952 PJ aus Biomasse [12]
  • und 29.699 PJ aus „erneuerbaren“ Ressourcen (Wasser, Wind, Solar, …) [13].

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 4: Der weltweite Energiebedarf wurde 2019 zu 81,3 % durch fossile Energieträger () befriedigt, die rest­lichen 18,7 % erbringen Kern­energie (), Biomasse () und „erneuerbare“ Ener­gien (, Wasser, Wind, Solar, …).

Obwohl die OPEC (2020) in ihren Prognoseberechnungen von einem massiven Ausbau der Energie­pro­duk­tion aus „erneuerbaren“ Resourcen weltweit ausgeht, kon­kret um 315 % in den kommenden 25 Jahren, steigt die Energieproduk­tion auf Basis fossiler Energieträger weiter (siehe Abb. 5) und somit steigen in gleichem Ma­ße die CO2-Emissionen und die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre (siehe Abb. 6).

Abb. 5: Prognose der Entwicklung des durch fossile Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas) befriedigten weltwei­ten Ener­gie­bedarfs bis 2045 (aus OPEC 2020). Mit dem Anstieg der fossilen Energie steigen in gleichem Maße die CO2-Emis­sionen und damit auch die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 6: Die Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 1984 bis 2019 (aus WMO 2019).

Die Förderung der Wind- und Wasserkraft ist Symbolpolitik …

  • mit der gezielt das Gewissen der Kon­sumenten beruhigt wird, um ungestört ein „weiter so“ zu er­möglichen.
  • mit der eine neue Mög­lichkeit zur Geldumverteilung in ganz großem Stil „legitimiert“ wird, oder wie es Reh­mann (2016) ausdrückt: „was die Politik daraus gemacht hat, ist eben keine Ener­gie­wende, sondern wahrscheinlich das größte Betrugsprojekt seit Ende des zweiten Weltkriegs.“.

 

Über Naturgesetze können wir nicht verhandeln. Naturgesetze sind unumstößlich, sie bilden einen unver­än­derlichen Handlungs­rahmen. Wenn wir diesen Rahmen verlassen, werden wir scheitern.

 

So wie niemand von einem Hochhaus springt und erwartet, dass er unten gesund ankommt, so können wir nicht das Klima oder die Biodiversität schädigen und annehmen, dass wir keinen Schaden erleiden. Der ein­zige Unterschied: Während beim Sprung vom Hochhaus die Konsequen­zen kurze Zeit später sichtbar wer­den, vergehen bei der Klima- oder Biodiversitätszerstörung teilweise Jahr­zehnte, bis die angerichteten Schä­den spürbar werden (siehe bei­spielsweise Tilman et al. 1994, Dullinger et al. 2013, Hylander & Ehrlén 2013, Essl et al. 2015a und 2015b, WMO 2019).

 

Die Auswirkungen unserer schädlichen Handlungen auf die lebenserhaltenden Systeme unseres Planeten sind jedenfalls seit über 40 Jahren bekannt – wir sind schon längst vom Hochhaus abgesprungen und nicht mehr weit vom Boden, dem Ort des unweigerlich tödlichen Aufpralls, entfernt.

 

Den­noch ignoriert die Politik die Tatsachen und verfolgt unbeirrt ihre Ideologien: sei es mit Milliarden für den Ausbau von Wind- und Was­ser­kraft, mit Milliarden für die Agrarindustrie, mit Milliarden für den Straßenbau etc. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, zu verhindern, dass die letzte Möglichkeit für das Ziehen der Reißleine genutzt wird.

Fußnoten

[1] „Leaders' Pledge for Nature“, als Unterzeichnerstaaten sind mit Stand 30. September 2020 genannt: Albania, Andorra, Armenia, Austria, Bangladesh, Barbados, Belgium, Belize, Bhutan, Bolivia, Bosnia and Herzegovina, Bulgaria, Canada, Colombia, Como­ros, Costa Rica, Cyprus, Czech Republic, Denmark, Djibouti, Fiji, Finland, France, Gabon, Georgia, Germany, Greece, Guate­ma­la, Honduras, Hungary, Iceland, Ireland, Israel, Italy, Jordan, Kenya, Latvia, Lebanon, Lesotho, Lithuania, Luxembourg, Mal­dives, Malta, Mexico, Moldova, Monaco, Montenegro, Morocco, Nepal, Netherlands, New Zealand, Nigeria, Norway, Pakistan, Palau, Panama, Paraguay, Peru, Portugal, Republic of Marshall Islands, Republic of North Macedonia, Republique du Congo, Romania, San Marino, Seychelles, Slovakia, Slovenia, Spain, Sri Lanka, St Lucia, Sweden, Switzerland, The Gambia, Timor Leste, UK, Uganda.

 

[2] Aichi Biodiversity Targets, 2010 in der Präfektur Aichi (Japan) formulierte 20 Ziele zur Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Die Ziele waren bis spätestens 2020 zu erreichen, drei davon bereits 2015.

 

[3] Natura 2000 FFH-Gebiet „Herrenwald östlich Stadtallendorf“ (DE5120303), unter anderem ausgewiesen für die Schutzgüter „Hainsimsen-Buchenwald“ (LRT 9110), „Waldmeister-Buchenwald“ (9130), „Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stielei­chen­wald oder Eichen-Hainbuchenwald“ (9160), „Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior“ (91E0), Bechsteinfleder­maus (Myotis bechsteinii), Großes Mausohr (Myotis myotis) als zwei von 13 im Wald nachgewiesenen Fledermausarten.

 

[4] Auf dem letzten Platz des Rankings liegt das artenreiche Land Kroatien, der als jüngster EU-Mitgliedsstaat den Erhaltungszu­stand von 47 % der im Land vorkommenden FFH-Arten bislang noch nicht bewerten konnte (siehe auch Abb. 2).

 

[5] Manufacture Française des Pneumatiques Michelin.

 

[6] Richtlinie (EU) 2018/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2018 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, Veröffentlicht im ABl. Nr. L 328 vom 21. Dezember 2018 [zuvor Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG, veröffentlicht im ABl. Nr. L 140 vom 05. Juni 2009].

 

[7] Rockström et al. (2009) ermitteln, dass der Klimawandel nach Biodiversitätsverlust und gestörtem Stickstoffkreislauf als dritt­größte Gefahr für das Leben auf der Erde zu werten ist. Raworth (2012), Steffen et al. (2015) und Meier (2017) bestätigen die­se ökologischen Belastungsgrenzen, Steffen et al. (2015) und Meier (2017) stellten zusätzlich fest, dass inzwischen die Land­nutzungsänderungen zusätzlich vor der Klimaänderung ein­zuordnen sind.

 

[8] Die unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen von Lekuona (2001), Dulac (2008), Krijgsveld et al. (2009), Bren­nink­meijer (2011), Smallwood (2013), Everaert (2014) und Aschwanden & Liechti (2016) kommen für Europa im Mittel auf 16,69 Vo­gelopfer pro MW WKA-Nenn­lei­stung und Jahr. Ende 2017 waren in der EU 153.008 MW WKA-Nennleistung am Netz (Pineda & Tardieu 2018) • 16,69 ge­tötete Vögel pro MW WKA-Nennleistung und Jahr = 2.553.704 durch WKAs getötete Vögel pro Jahr in der EU.

 

[9] Die unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen von Hötker 2006, Arnett et al. 2008 und 2016, Du­lac 2008, Leuzinger et al. 2008, Rydell et al. 2010, Brinkmann et al. 2011, Cryan 2011, Arnett & Baer­wald 2013, Hayes 2013, Korner-Nievergelt et al. 2013, Smallwood 2013 und Rodrigues in Arnett et al. (2016) kommen für Europa im Mittel auf 9,79 Fledermausopfer pro MW WKA-Nenn­lei­stung und Jahr. Ende 2017 waren in der EU 153.008 MW WKA-Nennleistung am Netz (Pineda & Tardieu 2018) • 9,79 getötete Fledermäu­se pro MW WKA-Nennleistung und Jahr = 1.497.948 durch WKAs getötete Fledermäuse pro Jahr in der EU.

 

[10] Oberhalb des Wasserkraftwerks sammeln sich die vom Fluss mitgebrachten Sedimente und verkleinern so andauernd den Stau­raum des Wasserkraftwerks und damit die Wassermenge, die in den Turbinen für die Stromproduktion sorgen soll. Um dem entgegenzuwirken, werden von Zeit zu Zeit die Sedimente mit großen Mengen Wasser abgelassen. Dies verursacht durch Sedimentverfrachtungen, starke Strömungen, Verwirbelungen, Temperaturveränderung, Sauerstoffreduktion etc. die Tötung und Schädigung von Gewässerlebewesen. Gleichzeitig werden mit dem sehr schnellen Trockenfallen von Flachwasserzonen im Oberwasser des Kraftwerkes schwere Schädigungen der Gewässerlebewesen verursacht. Hinzu kommt der Verlust des groben Geschiebes im Unterwasser des Kraftwerks, das aber für Sohlenstabilisierung und zur Schaffung natürlicher Strukturen, die Laichplätze, Lückenlebensräume etc. bilden, erforderlich wäre. Überdies versiegeln die abgelassenen Feinsedimente das für zahlreiche Gewässerbewohner lebensnotwendige Kieslückensystem.

 

[11] Eine Reihe von Berichten, so auch OPEC (2020), verwenden als Energieeinheit Million barrels of oil equivalent (mboe): 1 mboe = 6,1178632 PJ [Petajoule].

 

[12] Mehrere Publikationen stellen die Biomasse in die Gruppe der erneuerbaren Energien und sprechen diesen eine CO2-Neutrali­tät zu. Dem kann bei genauer Betrachtung nicht gefolgt werden, weshalb die Statistik die Biomasse gesondert ausweist. So ist z.B. Stroh unter hohem treibhausgasrelevantem Aufwand (Saat, Düngung, Ernte, Weiterverarbeitung, Transport) entstan­den, der sich in der CO2-Bilanz negativ auswirkt, und Holz, das vielfach aus weit entfernten Quellen stammt, verursacht bei Ernte, Aufbereitung (Hackschnitzel, Pellet, ...) und Transport einen hohen Energieaufwand und führt überdies durch die starke Bean­spruchung der Waldböden (Harvester- und/oder Forwarderbefahrung, Forststraßen), zum Verlust von Kohlenstoffsenken, was sich erheblich negativ in der CO2-Bilanz niederschlägt.

 

[13] Insbesondere bei der Windnutzung zur Energieproduktion ist der hohe Energiebedarf und damit die CO2-Emissionen zu berück­sichtigen: das sind in erster Linie die Herstellung der markant sichtbaren, mehrere hundert Meter hohen Kraftwerksanlagen, die Fundamente für die Anlagen, der Rückbau der Anlagen in der Regel bereits nach 15 Jahren sowie die großflächige Zerstörung von CO2-Senken durch den Flächenverbrauch für die Herstellung von kilometerlangen Zufahrten, Kranstellplätzen etc.

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